Wer einen falschen Führungsstil hat...

Wichtig ist, dass Führungskräfte sich selbst als auch ihr Verhältnis zu Mitarbeitern richtig einschätzen. Gute Manager sehen, dass ihre eigenen Drives etwas über ihre eigene Persönlichkeit aussagen. Aber das heißt nicht, dass es sich um eine universelle Wahrheit handelt. Ihre Mitarbeiter haben ihre eigenen persönlichen Drives, die oft genauso gut funktionieren.

Eine wichtige Aufgabe für Führungskräfte ist es, ihre Mitarbeiter zu motivieren. Was bedeutet das konkret? Sie sollten ihre Mitarbeiter in einer Weise ansprechen, die zu ihren Drives passt. Wenn diese den Drives des Managers entsprechen, ist die Kommunikation einfach. Wenn sie sich jedoch stark unterscheiden, ist es Aufgabe des Managers, eigene Drives nicht in den Vordergrund zu stellen, sondern sich mit den Drives des Mitarbeiters zu verbinden.

Wer einen falschen Führungsstil hat, erzeugt eine negative Atmosphäre, in der Mitarbeiter sich negativ verhalten. Das Schöne ist, dass zu jedem Drive ein eigener Stil negativen Handelns gehört. Mit anderen Worten, man kann an dem negativen Verhalten von Personen und Gruppen ablesen, welche Drives bei ihnen vorherrschen. Wer herummeckert, dass „er jetzt alleine das macht, was in der Stellenbeschreibung steht“, zeigt seinen blauen Drive. Wer lästert und andere anschwärzt, zeigt seinen grünen Drive. In der nachstehenden Abbildung wird verdeutlicht, welches positive und negative Verhalten mit den sechs Drives verbunden ist. Außerdem wird sofort klar, wie sich ein negatives Verhalten in Bezug auf Kosten auf ein Unternehmen auswirkt. Ein positiver Mitarbeiter bringt sein Gehalt locker wieder herein. Ein negativ gestimmter Mitarbeiter hingegen verursacht zusätzliche Kosten.

Schermafbeelding 2018-03-27 om 16.01.30

Der Unterschied zwischen positivem und negativem Verhalten ist enorm. Wo jemand mit positivem Verhalten versucht, Dinge zu kontrollieren, ist jemand mit negativem Verhalten rein reaktiv. Positives Verhalten gehört denjenigen, die noch am Wettbewerb teilnehmen, negatives Verhalten den Verlierern und Aussteigern.

Aber wie kommt es überhaupt zu einem positiven oder negativen Verhalten? Die Antwort darauf ist einfach: Wenn wollen und können zusammenkommen. Wer seine Drives kennt und den Raum bekommt, Dinge zu tun, für die er motiviert ist, verhält sich positiv. Aber jemand, der das Gefühl hat, dass seine Drives nicht akzeptiert werden und sein Verhalten eingeschränkt wird, verhält sich unwiderruflich früher oder später negativ. Menschen wollen Dinge tun, für die sie motiviert sind und die sie als sinnvoll betrachten. Oder wie Maslov formulierte: „Jeder Mensch zieht eine sinnvolle Arbeit einer sinnlosen Arbeit vor.“ Manager tun gut daran, dies wörtlich zu nehmen.

Für Manager gilt, dass sie meist über eine klare Präferenz verfügen: Entweder sie führen ein Team durch Überzeugung und Engagement und sind der Ansicht, dass Menschen Raum für die eigene Gestaltung haben müssen. Oder sie führen ein Team lieber durch konkretes Handeln und Fügsamkeit. Ist die Übereinstimmung zwischen Mitarbeitern und Manager gut, laufen die Dinge reibungslos. Ist die Übereinstimmung nicht so gut, entsteht eine ständige Reibung, die nicht selten zu einem hohen Produktivitätsverlust führt. Uns sind Fälle bekannt, in denen falsche Übereinstimmungen zu 40% Produktivitätsverlust geführt haben.

Beide Führungsstile haben jeweils eine Schwäche. Dessen muss sich ein Manager bewusst sein. Ziel soll letztendlich sein, dass Manager für ihre Mitarbeiter eine Umgebung schaffen, in der sie ihr optimales Potential entfalten können.

Schermafbeelding 2018-03-27 om 16.01.02